Plöckenpass-Kleiner Pal


Die Wanderung, die uns in die faszinierende Landschaft und Geschichte des Passo di Monte Croce/Plöckenpass (1357 m) führt, beginnt an einem klaren Septembermorgen, als die Berge in strahlendem Licht erstrahlen. Unser Ziel ist das Plateau, auf dem sich ein Freilichtmuseum befindet, ein Ort, der die Spuren der Vergangenheit lebendig werden lässt. Während wir uns auf den Weg machen, halten wir auch Ausschau nach Saxifragen.

Ein Blick aus einer Stellung des Ersten Weltkriegs.

Doch während wir die Schönheit der Natur genießen, wird uns der Wahnsinn des Ersten Weltkriegs bewusst, der in starkem Kontrast zu dieser malerischen Gebirgslandschaft steht. Die Wanderung (434) führt uns mit einer beachtlichen Steigung, die Trittsicherheit erfordert, zum Plateau Kleiner Pal. Hier, auf fast 2000 Metern Höhe, vermittelt das Freilichtmuseum des Gebirgskriegs auf Schritt und Tritt die düstere Realität der damaligen Zeit. Rekonstruierte Schützengräben, Stellungsbauten, Stollenanlagen und andere Fronteinrichtungen erzählen von der engen Konfrontation zwischen den Kriegsparteien Italien und Österreich-Ungarn. Die Soldaten standen sich an den vordersten Frontlinien, verborgen zwischen zerklüfteten Felsformationen, nur in Handgranat-Wurfweite gegenüber – ein beklemmender Gedanke, der uns auf dieser Wanderung begleitet.

Scharfschützenstand



Diese Wanderung ist nicht nur ein körperliches Abenteuer, sondern auch eine Einladung zur Reflexion, über das, was hier einst geschah, und über die untrennbare Verbindung zwischen Mensch und Natur in all ihren Facetten.

Saxifraga crustata, der Krusten-Steinbrech, dominiert das Felsgestein und verleiht ihm eine besondere Schönheit. Auch in den Schützengräben und Wehranlagen hat S. crustata einen neuen Lebensraum gefunden.

Saxifraga hostii, der Host-Steinbrech, ist im Einzugsgebiet des Plöckenpasses häufig anzutreffen und beeindruckt durch seine Verschiedenartigkeit in Form und Größe. Am Kleinen Pal hingegen ist er eher selten.

Saxifraga squarrosa, der Sparrige Steinbrech, bildet große, beeindruckende Polster, die das Landschaftsbild bereichern.

Saxifraga x engleri (S. hostii x S. crustata). Diese Hybride zeigt sich in vielfältigen Wuchsformen und bringt eine besondere Vielfalt in die Gruppe der Saxifragen. Ihre Erscheinung ist spannend, da sie mal dem einen, mal dem anderen Elternteil ähnelt, was jede Entdeckung zu einem Erlebnis macht.

Saxifraga cuneifolia ssp.robusta, der Keilblatt-Steinbrech, ist nur vereinzelt zu finden, was ihn zu einer besonderen Entdeckung macht.