Besuch von Adrian Young u. Bayrischer Rundfunk (BR)

Einträge in mein Gartentagebuch

Nicht, dass ich täglich die Disziplin aufbrächte, ein Tagebuch über die Ereignisse in meinem Garten zu führen, obwohl es sicher ausreichend bemerkenswerte Ereignisse gäbe, aber über zwei außergewöhnliche Besuche will ich zum Jahresausklang 2016 dann doch kurz berichten.

In beiden Fällen galt das Interesse der Besucher meiner Saxifragen-Sammlung.

Im Juni besuchte mich Adrian Young mit seiner Frau.

Adrian engagiert sich als Kurator der Saxifragen-Sammlung in Waterperry Gardens in der Nähe von Oxford. Zudem organisiert er während der Blütezeit der Pflanzen Saxifraga-Events um die Bekanntheit dieser Pflanzenjuwelen unter Gartenfreunden zu fördern.

Damit aber nicht genug: als Registrar der International Cultivar Registration Authority (ICRA) ist er für die Namensvergabe und Registrierung der Kultivare zuständig. Ein vielbeschäftigter Mann also, der sich aber trotzdem sehr gerne einen ganzen Tag in meinem Garten aufgehalten hat, viel fotografierte, viele Fragen stellte und auch so manche Pflanze aus meiner eigenen gärtnerischen Tätigkeit mit auf die Insel genommen hat.

Der Versuch einen Überblick zu gewinnen

Vom Allgemeinen zum Speziellen...

Und am Ende: Alle haben etwas gewonnen

Als absoluten Höhepunkt des Gartenjahres betrachte ich aber den Besuch eines Aufnahmeteams des Bayrischen Rundfunks (BR) im August.

Unter der Leitung von Julia Schade verbrachten ein Kameramann und ein Ton- und Beleuchtungstechniker einen ganzen Tag in meinem Garten.

Aus den ungezählten filmischen Versuchen werden zum hoffentlich guten Schluß fünf bis sechs Minuten Sendematerial für eine Gartensendung zusammengeschnitten.

Der Beitrag soll irgendwann im Frühjahr 2017 in dem Magazin ,,Querbeet'' gesendet werden.

Sie können sich vielleicht vorstellen, wie groß Nervosität, Unsicherheit und Anspannung vor dem Termin waren.

Im Garten mußte alles aufs Feinste hergerichtet werden und das, obwohl ein schwerer Arbeitsunfall im April meinen Aktionsradius verringerte und die Arbeit deutlich erschwerte. Aber in einem derartigen Fall kennt der Gärtner natürlich keinen Schmerz.

Dass aber alles ganz anders kam als erwartet, überrascht nur Neulinge. Alle Vorstellungen meinerseits zeigten sich als verfehlt. Das geübte Auge des Kameramannes und die Pläne der Regisseurin konzentrierten sich auf ganz andere Schwerpunkte.

Waren es vor dem Lokaltermin Unsicherheit und Nervosität, quälten mich hinterher schwere Selbstzweifel. Hatte ich das Wichtige auch in geeigneter Form ausgedrückt, konnte ich meiner bereits Jahrzehnte andauernde Begeisterung für die Steinbreche eine Stimme verleihen, stört vielleicht mein mittefränkischer Dialekt den Zuschauer/Zuhörer usw. usf.?

Nun warte ich selbst gespannt auf den Beitrag, der leider für meine Saxifragen zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt aufgenommen wurde.Der Blühtermin für die Steinbreche lag schon weit zurück und selbst die abgeblühten Rispen hatte ich mehrheitlich schon entfernt.

Aber: Wir werden sehen...

Eines meiner bepflanzten Wildbienenhäuser erregte Interesse.

Weiß man aber, wie farbenprächtig die gelben Jovibarben und Semperviven im April und Mai leuchten, ist man fast ein wenig traurig, weil dieser Eindruck im August nicht mehr zu vermitteln ist.

Beratung bei einer kühlen Erfrischung

Geduld und Können, eine klare Vorstellung von dem was werden soll kennzeichnet die Arbeit des Aufnahmeteams.

Mein Auftritt wird vorbereitete, die Anspannung ist kaum noch zu steigern.

Große Technik für kleine Pflanzen

Und welche Einstellung soll die nächste sein?

Meine Semperviven-Sammlung war an diesem Tag nur von nebensächlicher Bedeutung.