Silene elisabethae-Großblütige Leimkraut

Das Großblütige Leimkraut (Silene elisabethae)



„Endemisch in den Südalpen zwischen Comersee und Gardasee.“ So schreibt Reisigl 1978 eher lakonisch in dem Werk „Blumenwelt der Alpen“. Im Jahre 1959 „firmiert“ die Art in seiner „Bilderflora der Südalpen“ noch unter Melandrium Elisabethae, die man in Felsspalten und im Kalkgeröll des M. Tombea und M. Tremalzo finden kann.

D. Aichele/H. -W. Schwegler spendieren der Art weder eine Beschreibung noch eine Abbildung in dem 5-bändigen Werk „Die Blütenpflanzen Mitteleuropas“.

In Konkurrenz mit anderen Pflanze ist die kleine Silene nicht besonders durchsetzungsfähig.

Wir wollten die seltene Lichtnelke in der Natur erleben und starteten unseren Suchlauf in Magasa. Der Cima Tombea war unser Ziel. Die Elisabeth-Lichtnelke reizt vor allem wegen des ungewöhnlichen Erscheinungsbildes. Eine gewisse Unausgewogenheit zwischen der Blütengröße (etwa 4 cm im Durchmesser) bei einer Gesamthöhe der Pflanze von etwa 7 cm macht die Lichtnelke irgendwie ungewöhnlich. Wobei es uns merkwürdigerweise nie auffällt, wenn große Pflanzen nur kleine Blüten zeigen. Überrascht sind wir nur, wenn eine kleine Pflanze mit einer großen Blüte aufwartet. Natürlich übt auch die Seltenheit auf den Alpenpflanzenfreund einen zusätzlichen Reiz aus. Und dazu noch der Farbkontrast der Blüte auf den fahlen, skelettreichen, oft sehr vegetationsarmen Böden oder in engen Kalk- oder Dolomitfelsspalten hebt die Art aus der Menge der Blütenpflanzen doch irgendwie empor.

Die große Blüte der Elisabeth-Lichtnelke mit einer leicht exotischen Blütenfarbe

Mehrere Versuche, die Art auch im eigenen Alpinum zu kultivieren waren erfolglos geblieben. Nach zwei, drei Blühperioden war die Pflanze immer wieder verschwunden.Obwohl es sich in jedem Fall um Pflanzen handelte, die in Deutschland aus Samen gezogen worden waren. Möglicherweise hat Erich Wocke, Gründer und Leiter des Staatlichen Alpengartens in Danzig -Oliva ähnliche Erfahrungen, bis er – aus Schaden klug geworden – die Pflanze in nach Osten zeigende Felsspalten pflanzte und den Wurzelhals mit Steinchen umgab, damit er schneller abtrocknen kann.

Nach einem schweißtreibenden, längeren Anmarschweg fanden wir sie – endlich. Allerdings waren es im Gipfelbereich des Monte Tombea höchstens 15 Pflanzen, die wir bewundern konnten. Die Elisabeth-Lichtnelke ist nicht nur endemisch, sondern auch schön und sehr selten.