S. ''Typ Feldmeier'' S. ''Rotsandsteinriese'', S. ''Othello''

Wenn sich Pflanzen über Generationen in unseren Gärten bewährt haben, dann müssen sie etwas wirklich ganz Besonderes sein – wahre Stars der Gartenwelt! In diesem Fall handelt es sich um drei prächtige, pflegeleichte und schier unkaputtbare Hauswurze, die mit fast jeder erdenklichen Gartensituation zurechtkommen. Sie sind eine absolute Bereicherung und ich bin begeistert von ihrer Robustheit!

Es sind:

Sempervivum ‘‘Typ Feldmeier‘‘ (syn. S. tectorum ‘‘Typ Feldmeier‘‘): Ein altbekannter Klassiker, 1965 von der renommierten Gärtnerei Kayser & Seibert eingeführt.

Sempervivum ‘‘Rotsandsteinriese‘‘ (S. tectorum – Kultivar): Ebenfalls von Kayser & Seibert, eingeführt 1972 – ein Riese, der seinem Namen alle Ehre macht!

Der Dritte im Bunde ist ein großartiger roter Hauswurz-Mischling, der seinesgleichen sucht: Sempervivum ‘‘Othello‘‘ (1959 C. V. Sponnier).

Diese Sorten sind der lebende Beweis dafür, dass Schönheit und mühelose Pflege perfekt harmonieren können!

Meine persönliche Verbindung zu diesen Schätzen ist etwas ganz Besonderes, denn der erste im Bunde, S. ‘‘Typ Feldmeier‘‘ (auch 'Feldmaier' genannt), wurde mir vor fast 20 Jahren von niemand Geringerem als Fritz Köhlein höchstselbst ans Herz gelegt – eine Gärtnerlegende und ein Autor, den ich ungemein bewundere!

Bei einem meiner unvergesslichen Besuche in seinem wundervollen Garten fielen mir die auffallend großen, prächtigen Rosetten dieser Hauswurz auf, die stolz in seinen kleineren Staudenbeeten wuchsen. Fasziniert fragte ich ihn, um welche außergewöhnliche Sempervivum es sich hier handle. Mit seiner typisch bescheidenen Art antwortete er nur: „Das ist der große Typ vom Feldmeier“. Es muss also zumindest noch einen kleineren Typ dieser faszinierenden Hauswurz geben!

Meine botanischen Wanderungen im Aostatal, ganz besonders im malerischen Rhemes-Tal, hatte ich das große Glück, ähnlich große und intensiv gefärbte Wildformen von S. tectorum vor die Kamera zu bekommen.

Die zweite im Bunde, die eindrucksvolle S. ‘‘Rotsandsteinriese‘‘, fand vor 40 Jahren ihren Weg zu mir und war damit eine der absoluten Pionierinnen, die meinen Garten mit ihrer unvergleichlichen Präsenz zu schmücken begann. Sie ist ein wundervolles Stück lebendige Geschichte in meinem Garten.

Die dritte im Bunde

Er war ein ganz besonders lieber Pflanzenfreund und ein leidenschaftlicher Sammler, dessen Begeisterung ansteckend war.

Er hatte eine Vorliebe für Hauswurze, Steinbreche, Sternwurze, kleine Farne und Zwerggehölze – sie bildeten den wundervollen Rahmen für sein ganz persönliches Gartenparadies. Wichtig war ihm dabei immer: sie mussten etwas ganz Besonderes sein, einzigartig und faszinierend.

Sein ganzer Stolz aber waren die unzähligen Tontöpfe, die, eingegraben entlang des Gartenzauns, mit prächtigen Hauswurzen in perfekter Parade standen. Ein unvergleichlicher Anblick! Und inmitten dieser Sammlung gab es eine Sorte, die alle anderen in Größe und Farbintensität übertraf – die Sempervivum ‘‘Othello‘‘.

„Die musst du haben!“, waren seine begeisterten, eindringlichen Worte, die mir bis heute im Ohr klingen.

Seit vielen Jahren gibt es nur noch die Erinnerung an diesen besonderen Menschen und diese Momente. Aber jedes Mal, wenn ich die prachtvolle ‘‘Othello‘‘ in meinem Garten sehe, denke ich gerne und voller Dankbarkeit an ihn zurück.

Vor zwanzig Jahren habe ich den Sempervivum tectorum Kultivar „Rotsandsteinriese“ in eine kleine, mit Hammer und Meißel herausgeschlagene Vertiefung einer Stützmauer gepflanzt, hoch oben in Kärnten, Österreich, auf 1300 Metern Höhe.

Seitdem entfaltet sie dort ihre unbändige Lebenskraft: Sie gedeiht prächtig, trotzt völlig ohne menschliches Zutun den rauen Elementen und behauptet sich meisterhaft an diesem unwirtlichen Ort.

Größenvergleich: Vor Sempervivum 'Typ Feldmeier' wächst die hübsche Sempervivum tectorum aus dem Val Casterino.

Das Val Castérino befindet sich auf 1600 Metern Höhe am Rande des malerischen Mercantour-Nationalparks in Frankreich.

Auf einen Blick: Die drei Prachtstücke gemeinsam vereint.